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Schemabeschreibung mit XML Schema

XML 1.0 hat mit dem DTD-Konzept einen Mechanismus für die schematische Beschreibung von XML-Dokumenten definiert. Dieses Konzept wurde aus SGML übernommen und ist daher stark auf dokumentenorientierte Bedürfnisse zugeschnitten. Im Wesentlichen dient eine DTD der Beschreibung von Inhaltsmodellen für Elemente. Datentypaspekte spielen eine untergeordnete Rolle und sind für Attribute stärker ausgeprägt als für Elemente.

Im Rahmen der – im Vergleich zu SGML – viel breiteren Verwendung von XML (und auch im Zusammenhang mit der Speicherung von XML in Datenbanken) zeigten sich schnell Defizite im DTD-Ansatz. Ein wichtiger Kritikpunkt besteht in der Tatsache, dass die DTD-Syntax kein XML ist. Somit kann eine DTD nicht wie ein beliebiges XML-Dokument behandelt werden. Ferner ist die schematische Beschreibung von XML-Dokumenten, die einem bestimmten Namensraum angehören, mit DTD nur mit Tricks und unter Aufgabe der freien Wählbarkeit des Namensraumkürzels möglich. Schließlich stört das mangelhafte Typkonzept in vielen Anwendungsszenarien.

Das W3C hat mit XML Schema eine neue Möglichkeit der schematischen Beschreibung von XML-Dokumenten standardisiert. Es bietet eine Vielzahl vordefinierter Typen, darüber hinaus benutzerdefinierte Typen und strukturelle Vererbungsmechanismen zwischen diesen. Elemente können wie in der DTD global oder, was in einer DTD nicht möglich ist, nur lokal sein. Wiederverwendungsmechanismen auf Typ-, Element- und Attributebene ermöglichen einen modularen Entwurf. Das Namensraumkonzept wird vollständig unterstützt. Auf den folgenden Seiten geben wir einen kurzen Überblick über diejenigen Konzepte von XML Schema, die für XQuery besonders wichtig sind.

 

Quelle: "XQuery – Grundlagen und fortgeschrittene Methoden", dpunkt-Verlag, Heidelberg (2004)

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